Der Autor

Dipl.-Biologe Christian Schmidt

ist Pressesprecher des Landkreises Stade und Autor zahlreicher Veröffentlichungen über Natur und Umwelt der Region.

Historischer Wald „Braken“ – für die Westentasche und online

Von Wasserdrachen, „Celtic fields“ und Forschung in den Forsten erfahren all diejenigen, die die aktualisierte Info-Karte „Der Braken“ – ein Wald aus dem Mittelalter“ in Händen halten. Mit einer Neuauflage reagiert der Landkreis Stade auf die große Nachfrage nach regionalen Natur(wander)karten für die Westentasche. Wer’s lieber digital hat, kann die Infos über das international bedeutende Waldgebiet bei Harsefeld auch herunterladen. 

Der Braken ist das größte naturnahe Laubwaldgebiet der Stader Geest. Mit dem benachbarten Waldstück Harselah sowie dem angrenzenden Kahlen und Wilden Moor stehen 661 Hektar Natur unter gesetzlichem Schutz. Mit rund 400 Hektar verfügen die Niedersächsischen Landesforsten über den größten Anteil des Braken. Dazu gehört ein Naturwaldbereich von rund 100 Hektar, der sich selbst überlassen bleibt. Altholzbestände, die bis zu 180 Jahre alt sind, sowie seltene Tier- und Pflanzenarten sind im Braken zu finden. Fachleuten beschreiben für das Gebiet 41 verschiedene Lebensraumtypen. Über 70 Brutvogelarten und zahlreiche Gastvögel, darunter Schwarzstorch, Waldschnepfe und Kranich, besiedeln den Braken. Über 700 Käferarten und 36 Falterarten kommen in dem Gebiet vor. Auch eine vielfältige Pflanzenwelt mit über 220 Arten und ein Pilzvorkommen von mehr als 300 Arten weist der Braken auf. Als europäische Anerkennung für diese herausragende Landschaft im Süden des Landkreises Stade wurde es als Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet ausgewiesen.

Mit der aktualisierten Karte informiert der Landkreis Stade nicht nur über diese prächtige Vielfalt, sondern lädt gemeinsam mit den Landesforsten und der Samtgemeinde Harsefeld zu erholsamen Ausflügen in das Waldgebiet ein. (Rad)-Wanderwege, Schutzhütten, Infotafeln sind in der Karte verzeichnet. Kartografisch wurden die umliegenden Orte Harsefeld, Hollenbeck und Ahlerstedt deutlicher in die Darstellung einbezogen. Ebenso die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr. Routen-Vorschläge vermitteln neben einer guten Orientierung zahlreiche Anregungen für die Naherholung in diesem einzigartigen Naturschutzgebiet.

Die Flyer sind in der Infozentrale des Stader Kreishauses (Am Sande 2 in 21682 Stade) und im Rathaus Harsefeld (Herrenstraße 25 in 21698 Harsefeld) kostenlos erhältlich.

Im Internet ist die Info-Karte neben neun weiteren naturnahen Ausflugsgebieten im Landkreis Stade, unter www.landkreis-stade.de (Suchbegriff „Natur erleben“) zu finden.

Der Brakengraben gehört zu den wenigen vom Menschen geschaffenen Gewässern im Waldgebiet. (Foto: C. Schmidt)
16 Tümpel ließ der Landkreis Stade ausheben, um dem Kammmolch das Überleben zu sichern. Drohnenaufnahme: (Landkreis Stade/G. Richters)
Der Schwarzstorch erobert sich den Braken als Lebensraum seit einigen Jahren zurück: (Foto: H.-J. Schaffhäuser)

Der Autor

Dipl.-Biologe Christian Schmidt

ist Pressesprecher des Landkreises Stade und Autor zahlreicher Veröffentlichungen über Natur und Umwelt der Region.