Der Turm der Artenvielfalt.

Ein herzliches Dankeschön an die Sponsoren und Förderer:

• Firma Lühman Holzbau - Wangersen(Holz für den Turm)
• Bauunternehmen Saborowski - Ahlerstedt (Mauerarbeiten)
• Bauxpert Wilkens – Sittensen (Steine für den Turm)
• Michaelis Bedachung – Ahlerstedt (Dachpfannen & Eindecken)
• Fleischerei Engel – Ahlerstedt (Verpflegung & Sand für Sandarium)
• Werkgruppe „Holzwürmer“ – Schule am Autal Ahlerstedt (Winterquartiere Igel & Fledermausbretter)
• Bingo Umweltstiftung (Holz & Nistkästen)
• Tannenhof Sebastian Müller – Frankenmoor (Sträucher & Büsche)
• Dorferneuerungsverein – Ahlerstedt (zwei Apfelbäume)
• Holz Haase – Sittensen (Staketenzaun & Pfähle)
• Volksbank eG – Fredenbeck/Oldendorf/Ahlerstedt (Nistkästen)
• Gemeinde Ahlerstedt (Fläche im Mehrgenerationenpark)

Der Turm der Artenvielfalt

Im Mehrgenerationenpark in Ahlerstedt sind mit großem ehrenamtlichen Engagement vielfältige neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Fledermäuse entstanden. Dafür wurde im Rahmen der ‚Sozialen Dorfentwicklung‘ eine bisherige Rasenfläche umgestaltet und aufgewertet. Ideengeber des Projekts ist Jens Engel, der mit dem Bürgermeister Uwe Arndt die Maßnahmen im Vorwege abgestimmt hatte.

In einer ruhigen Ecke des Parks ist im Frühjahr 2021 ein circa sechs Meter hoher Turm gebaut worden, der Schutz und Nistmöglichkeiten für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse anbietet. Zuvor hatte Engel den Fledermausexperten Dr. Wolfgang Kurtze um Rat gefragt. Dieser hatte daraufhin den Fledermausbestand im Mehrgenerationenpark untersucht. Wasserfledermäuse, die am Teich des Parks Nahrung suchen, Zwergfledermäuse, Braunes Langohr und Abendsegler konnten festgestellt werden. Diese gesetzlich streng geschützten Arten profitieren davon, wenn Ihnen Quartiere in Form von Fledermaushöhlen und -kästen angeboten würden, so das Fazit von Dr. Kurtze.

Viele engagierte Helfer

Daraufhin aktivierte Engel seine Arbeitsgruppe "Blumenwiese" der ‚Sozialen Dorfentwicklung‘ mit Alexander Zahn, Steffen Meyer, Uwe Krauleidis, Heinz Tomforde, Christian Tomforde und Norbert O‘Brien.

Der Zimmermann Christian Tomforde fertigte für das Artenschutzprojekt direkt eine Zeichnung an. Die unteren zwei Meter des Turms sollten gemauert, der obere Teil aus Holz gefertigt werden. Die Materialien für den Turm wie Holz, Steine und Dachpfannen wurden von Unternehmen aus der Region gesponsert. An den Wochenenden packten alle mit an, so dass der Turm in wenigen Monaten fertig gebaut wurde.

Die Schülergenossenschaft "Holzwürmer" der Schule am Auetal in Ahlerstedt baute Fledermauskästen und fertigte Igelkästen als Winterquartiere an, die sowohl im Innern des Turmes als auch außen angebracht wurden. Der Werklehrer Dennis Schönbeck hatte einen Antrag für die Materialkosten bei der Bingo-Umweltstiftung gestellt, die in Höhe von 800 Euro bewilligt wurden. Weitere 800 Euro förderte Bingo auf Antrag der Gemeinde für Vogelnistkästen für Gebäudebrüter wie Mauersegler, Mehlschwalben und Stare und für weitere Fledermausquartiere.

Strukturreiche Lebensräume für Insekten und Co.

Nicht nur der neu gebaute Turm sollte neuen Lebensraum bieten, auch das Umfeld wurde strukturreich aufgewertet. Eine knapp zwei Meter breite Benjeshecke wurde angelegt als Rückzugsmöglichkeit für Igel und Nahrung für Insekten und Vögel. Da 70 Prozent der Wildbienen im sandigen Boden nisten, wurde ein Teil der Rasenfläche zu einem sogenannten Sandarium umgewandelt. Dafür wurde der Oberboden abgetragen und mit reinem Sandboden aufgefüllt. Um die Bodenfläche herum wurden verschiedene Sträucher und Obstbäume gepflanzt und zusätzlich eine Wildblumenwiese als Futterquelle für die Insekten neu eingesät. Direkt am Turm wurden weitere Nisthilfen für Insekten in Form von Tonziegeln mit Löchern aufgeschichtet.

Für wärmeliebende Tierarten wurde eine Trockenmauer aus Feldsteinen aufgebaut. Hierfür spendeten die Ahlerstedter Bürgerinnen und Bürger Kräuter und Blumen, die zwischen den Feldsteinen gepflanzt wurden.

Insgesamt sind in diesem Vorzeigeprojekt viele Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt umgesetzt worden. Es bietet somit vielfältige Ideen zum Nachahmen an, um im eigenen Garten neuen Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse zu gestalten.